Gesundheit kommt aus dem Bauch

Der Darm ist ein Thema, über das viele nicht gerne sprechen. Trotzdem ist ein gut funktionierender Darm eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit. Er übernimmt in unserem Körper wichtige Aufgaben:

Der Darm ist unser Energieversorger, denn er zerkleinert und verdaut unsere Nahrung. Dabei filtert er die Betriebsstoffe wie zum Beispiel Vitamine oder Spurenelemente heraus, die unser Körper braucht, um funktionsfähig und leistungsstark zu sein. Er wird bis zu acht Meter lang und misst nur wenige Zentimeter im Durchmesser. Millionen von Zotten, das sind blattförmige Erhebungen im Innern der vielfach gewundenen Röhre, ergeben eine Oberfläche von 400 bis 500 Quadratmetern.
In der Darmschleimhaut, die ausgebreitet die Größe zweier Tennisplätze hat, befinden sich nahezu 80 Prozent unserer Immunabwehrzellen. In enger Symbiose lebt hier eine Vielfalt an „guten“ und „schlechten“ Bakterien. Kommt dieses komplexe Ökosystem aus dem Gleichgewicht, ist auch unsere Immunabwehr lahmgelegt. Nur rund zehn Prozent der Zellen im menschlichen Körper sind tatsächlich menschlich. Den Rest stellen Mikroorganismen, die vor allem den Darm besiedeln. Die Gesamtheit dieser Mitbewohner, das Mikrobiom, wiegt bei einem Erwachsenen etwa ein bis zwei Kilogramm.
Über den Darm werden Giftstoffe nach draußen transportiert, ohne dass sie in unseren Körper gelangen. Dabei hat die Darmwand die wesentliche Schutzfunktion. Ist sie jedoch geschädigt, können die Giftstoffe ungehindert ins Blut zu gelangen und sich im gesamten Körper auszubreiten und ihn zu schädigen. Der Darm kann so zur größten Giftquelle unseres Körpers werden.
Das Nervensystem des Darms wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt. Wie in einem Sandwich sind die Nervengeflechte zwischen die Muskelschichten des Darms und in die Schleimhaut eingebaut. Das Darmhirn oder auch "zweite Gehirn", wie es wegen seiner Größe und Komplexität genannt wird, besteht aus etwa 100 Millionen Nervenzellen. Kein Wunder, dass in der modernen Gesundheitsforschung der Darm immer mehr in den Vordergrund rückt. Im Fokus steht dabei vor allem das sogenannte Mikrobiom – die vielen Billionen Bakterien, die unseren Darm besiedeln.

Typische Beschwerden und Krankheiten

Viele Menschen haben Verdauungsprobleme. Entweder können sie tagelang nicht auf Toilette gehen oder sie werden von Durchfall geplagt. Andere haben Blähungen oder ihr Bauch fühlt sich aufgequollen an. Manche leiden unter Bauchschmerzen. All diese Symptome sind nicht nur lästig und unangenehm. Vielmehr deuten sie bereits auf eine Funktionsstörung des Darms hin.

Bleibt diese unbehandelt, kann der Darm auch Ursache für Erkrankungen in völlig anderen Bereichen sein, die man mit ihm zunächst nicht in Verbindung bringt, wie zum Beispiel Allergien, Hautprobleme, Asthma, rheumatische und neurologische Beschwerden und vieles mehr. Auch viele sogenannte Zivilisationskrankheiten oder chronische Erkrankungen können ihren Ursprung im Darm haben.

Mögliche Ursachen und Auswirkungen

Der Darm kann durch viele Ursachen in seiner Funktion gestört werden. Oft sind diese auf unsere Lebensweise zurückzuführen. Ob ungesunde Ernährung mit zu viel Zucker, permanenter Stress, Medikamente wie insbesondere Antibiotika oder Abführmittel, Umweltgifte, Zusatzstoffe in den Lebensmitteln oder auch Viren, Parasiten, Elektrosmog etc.– all dies führt zu einer permanenten Schädigung der Darmschleimhaut. Dabei kann nicht nur das komplexe Ökosystemen der Darmbakterien ins Ungleichgewicht geraten, sondern es kann auch zu einer oft auch chronischen Darmentzündung kommen.

Wenn der Darm nicht mehr ausreichend versorgt oder durch toxische Stoffe attackiert wird, kann die Darmoberfläche undicht werden, man spricht vom sogenannten Leaky-Gut-Syndrom. Die Oberflächenzellen sind nicht mehr richtig miteinander verzahnt und unverdaute Nahrungsbestandteile, Bakterien, Toxine und Stoffwechselprodukte gelangen durch die geschädigte Darmschleimhaut in den Blutkreislauf. Sie rufen hier Entzündungen hervor, die mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern einhergehen können. Da eine Darmentzündung lange Zeit schmerzfrei verlaufen kann, bleibt sie meist unerkannt. In der Zwischenzeit kann sie unsere Gesundheit ungehindert boykottieren.

Diagnose

Zunächst gibt mir Ihre Schilderung der Beschwerden, der Beschaffenheit und Form des Stuhls wichtige Hinweise. Weiteren Aufschluss über den Zustand des Darms bekommt man z.B. über eine Stuhlanalyse im naturheilkundlichen Labor. Sollte eine Störung vorliegen, bedarf es ggfls. weiterer Analysen, um die Ursache zu finden und abzustellen.

Nicht zuletzt sollten Sie bereit sein, selber aktiv an Ihrer Darmgesundheit mitzuarbeiten. Denn oft ist eine Ernährungsumstellung erforderlich, um nachhaltig etwas zu bewirken.

Wenn Sie wissen möchten, wie es um den Zustand Ihres Darms bestellt ist, dann vereinbaren Sie einen Termin mit mir.

Tel. +49 (0)89 66500839